Warum denn überhaupt IPv6?

Ab und an treffe ich auf Leute, die noch nicht ganz verstanden haben, dass IPv6 nicht einfach aus Spaß eingeführt wird sondern eine technische Notwendigkeit darstellt. Hier ein paar Beispiele für typische Fragen und Antworten.

Warum denn IPv6?

  • Weil uns die IPv4 Adressen ausgehen bzw. der IANA am 01.02.2011 ausgegangen sind. Seitdem wird mit Reserven der regionalen Registries und Provider gearbeitet aber auch diese sind irgendwann leer.
  • Weil die IPv4 Adressen auch so nicht reichen würden: Mit IPv4 sind knapp 4,3 Milliarden Adressen möglich aber bereits heute gibt es mehr Menschen als Adressen, somit ist klar, dass mit IPv4 nicht jeder Mensch am Internet teilnehmen kann.

Damit wird die Überwachung noch viel schlimmer!

Nein, die Adress-Vergabe z.B. der Telekom oder M-Net bei IPv6 ist praktisch genauso wie bisher bei IPv4: Bei jedem Verbindungsaufbau erhält man einen anderen Adressblock (bei IPv4 war es nur eine Adresse), d.h. man ist genausowenig oder genausogut zurückverfolgbar wie bei IPv4.

Dann muss ich ja viele neue Geräte kaufen!

Nein. IPv4 existiert weiterhin und kann gleichzeitig mit IPv6 benutzt werden und wird noch über viele Jahre im Internet geroutet werden. Jedes relevante PC-Betriebssystem und somit jeder PC aus den letzten 10 Jahren unterstützt IPv6. Drucker und Printserver, die evtl. Probleme damit haben, muss man nicht umstellen sondern kann man noch über Jahre bei sich zu Hause per IPv4 nutzen.

Die IPv6-Adressen sind aber so unübersichtlich!

Sie sind länger, dass stimmt, aber trotzdem führt kein Weg an IPv6 vorbei. Gegen die unübersichtlichen IPv6-Adressen kann man weiterhin DNS benutzen, schließlich gibt ja bisher auch kaum jemand auswendig alle IPv4-Adressen ein.

2 Gedanken zu „Warum denn überhaupt IPv6?

  1. Sebastian

    Danke für den netten Beitrag 🙂 So langsam steigt ja auch der Druck… Neukunden bei Unitymedia oder Telekom bekommen ja inzwischen nur noch IPv6 und NAT IPv4!

    Weiter so!

  2. Thomas

    @Sebastian: Das stimmt so nur für die Privatkunden-Anschlüsse, Businesskunden erhalten weiterhin quasistatische IPV4-Adressen (immer gleichbleibende Adressen aus einem dynamischen Pool). (Stand 12/2013)

Kommentare sind geschlossen.