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Google Nexus 5X: LTE Band 1 im Telefonica Netz aktivieren

Vor ca. einem Jahr, als Telefonica begonnen hatte, LTE auf Band 1 auszurollen, ist mir aufgefallen, dass mein damaliges Smartphone, das Google Nexus 5X, die Nutzung von LTE in dem 2100 MHz Frequenzbereich im Telefonica Netz verweigerte, im Vodafone Netz jedoch keine Probleme damit hatte.

Supportanfragen brachten nichts hilfreiches außer der Empfehlung einen Factory-Reset zu versuchen. Recherchen waren ebenfalls ergebnislos, scheinbar war ich bis dahin der einzige, der sich an diesem Problem störte.

Monate später – ich war zwischenzeitlich für den Tagesbetrieb auf ein anderes Smartphone umgestiegen – bin ich durch Zufall auf den Blog-Post Enable B28 (700Mhz) Band on Nexus 5X-phone gestoßen, in dem erläutert wird, wie man LTE Band 28 für alle Regionen freischaltet. Durch die Ähnlichkeit zu meinem Problem mit LTE Band 1 wurde ich neugierig und führte die beschriebene Prozedur durch, um die Datei carrier_policy.xml aus der Qualcomm-Modem-Konfiguration auszulesen.

Tatsächlich findet sich in dieser Datei die Ursache dafür, dass das Gerät im Telefonica Netz LTE Band 1 ignoriert:

In Zeile 15 wird das Netz „Eplus_Debitel_home“ mit dem Netzcode 262-03, der nach der Übernahme von E-Plus nun von Telefonica benutzt wird, definiert.

      <!-- Define E+ and Debitel -->
<plmn_list name="Eplus_Debitel_home"> 262-03 </plmn_list>

In den Zeilen 77ff. wird eine Bandliste „Eplus_Debitel_rf_bands“ definiert mit den LTE-Bändern 3, 7, 20 und 28 (die Angabe erfolgt dabei wohl als Index um eins versetzt, d.h. 2 für Band 3, 6 für Band 7, 19 für Band 20, 27 für Band 28).

      <!-- E+ and Debitel RF bands list -->
<rf_band_list name="Eplus_Debitel_rf_bands">
  <gw_bands base="none">
<include>7 8 9 19 21 22 23 25 26 49</include>
</gw_bands>
<lte_bands base="none">
  <include>2 6 19 27</include>
</lte_bands>
<tds_bands base="hardware" />
</rf_band_list>

In Zeile 187 wird dann dem Netz „Eplus_Debitel_home“ die Bandliste „Eplus_Debitel_rf_bands“ zugewiesen.

  <!-- RULE #3 -->
<!-- Eplus or Debitel -->
<rule precond="SS">
<conditions>
<serving_plmn_in list="Eplus_Debitel_home" />
</conditions>
<actions>
<rf_bands subs="1" list="Eplus_Debitel_rf_bands" />
<svc_mode>full</svc_mode>
</actions>
</rule>

Die Lösung ist also in Zeile 82 zusätzlich die „0“ (für Band 1) in die Liste der LTE-Bänder aufzunehmen:

      <!-- E+ and Debitel RF bands list -->
  <rf_band_list name="Eplus_Debitel_rf_bands">
  <gw_bands base="none">
<include>7 8 9 19 21 22 23 25 26 49</include>
</gw_bands>
<lte_bands base="none">
  <include>0 2 6 19 27</include>
</lte_bands>
<tds_bands base="hardware" />
</rf_band_list>

Danach muss die geänderte Datei mit QPST wieder auf das Gerät überspielt werden. Nach einem Neustart sollte das Nexus 5X dann auch im Telefonica Netz das LTE Band 1 nutzen können.

Kleiner Relaunch

Endlich hatte ich mal Zeit, meine private Website (diese hier) etwas auf Vordermann zu bringen. Schon lange hat mich das Misch-Masch aus statischen Seiten und dynamischem Blog gestört, besonders, da das Blog-System eigentlich auch CMS spielen kann. Nun sind also die (wenigen) statischen Seiten endlich ins CMS gewandert, das ganze wurde eine Verzeichnisebene nach oben geholt und die alten Pfade sind dank Rewrite-Rules weiterhin erreichbar. Eine (kleine) Baustelle (von vielen) weniger.

Blogopause

Ja, jetzt war es etwas länger Still hier, aber ich habe gute Ausreden: Unser Nachwuchs und mehrere Hardwareschäden an 4 verschiedenen Servern kamen mir dazwischen, wobei jetzt vor allem unsere kleine Evi vorrang hat. Die nächste Zeit hoffe ich aber wieder etwas regelmäßiger berichten zu können.

Ebersberg wird umgänglich – Teil 2

Vor einem Monat hatte ich hier bereits über die zukünftige Umgehungsstraße meines Wohnorts berichtet. Das damals angesproche allgemeine Gezweifel am Fertigsstellungstermin hat zwischenzeitlich auch die Ebersberger Zeitung erreicht.

Leider werden im dortigen Artikel einige Details inkorrekt wiedergegeben, z.B. die Reihenfolge der Baumaßnahmen wird falsch aufgeführt, es wird davon gesprochen, dass die Grundwasserwannen zusätzlich notwendig wurden, aber tatsächlich gibt es nur eine Grundwasserwanne und diese war im Übersichtslageplan des Staatlichen Bauamtes von Anfang an enthalten.

Geplant ist der 22. Oktober 2010 als Fertigstellungstermin, also fast noch drei Monate, und wenn man sich bei einem Wochenendspaziergang die Neubautrasse mal ansieht, wird man feststellen, dass so viel nicht mehr fehlt. Ein größerer „Brocken“ dürfte noch die Einfädelung der bisherigen B 304 und zukünftigen Ostzufahrt nach Ebersberg sein. Diese Baumaßnahme dürfte nicht ohne Beeinträchtigung des Verkehrs auf der B 304 sein, also ist es sinnvoll, sich dafür ein Zeitfenster zu suchen, wo Beeinträchtigungen minimiert werden können.

Bevor man nun also vorschnell schwazrmalerei betreibt und schonmal den Fertigstellungstermin anzweifelt sollte man abwarten, was sich während der bayrischen Schulferien – wo mit weniger Verkehr auf B 304 und St 2080 zu rechnen ist – tun wird.

Volksentscheid Nichtraucherschutz

Vor drei Wochen durften wir am Volksentscheid zum Nichtraucherschutz in Bayern teilnehmen und mit leichter Verzögerung komme ich nun auch dazu, dass Ergebnis zu kommentieren.

Das Ergebnis erfreut mich – habe ich doch selbst für den neuen Nichtraucherschutz gestimmt – es hat mich jedoch gewundert. Ich hätte eher mit einem Sieg der „Raucherfraktion“ gerechnet, da sich deren Lobby – meinem Gefühl nach – vor dem Volksentscheid deutlicher präsentiert hat. Zu einigen dabei (und auch nach dem Entscheid) strapazierten Argumenten möchte ich ein paar Worte sagen:

1. Es sei ja garkeine richtige Mehrheit, die für das strengere Gesetz gestimmt hat.

Jein, die Mehrheit der Bevölkerung hat nicht am Entscheid teilgenommen. Wer nicht am Entscheid teilnimmt, der signalisiert damit, dass er mit beiden zur Wahl stehenden Lösungen leben kann. Entspricht das jedoch nicht der Meinung des Wählers, dann soll er doch bitte am Entscheid teilnehmen, anstatt später mit dem Ausgang unzufrieden zu sein oder gar die Gültigkeit des Ergebnisses anzuzweifeln.

2. Die meisten Gaststätten/Kneipen/Restaurants/Bars müssten nun schließen, da sie nicht mehr besucht würden.

Falsch! Diese Behauptung setzt voraus, dass die Menge der Weggeher mit der Menge der Raucher deckungsgleich sei. Diese Schlussfolgerung mag sich aufdrängen, wenn man etwas naiv in die Zeit zurückblickt als es nur verrauchte Lokale gab. Viele Nichtraucher gingen damals nicht weg, weil sie keine Lust hatten nach ihrer Heimkehr nochmal unter die Dusche springen zu müssen um den Rauchgeruch loszuwerden. Ist man hingegen den Rauch in den Lokalen los, geht man auch als Nichtraucher wieder häufiger weg.

3. Die Nichtraucher könnten ja einfach dorthin gehen, wo nicht geraucht wird.

Prinzipiell mag man diesem Argument erst mal zustimmen, auf den zweiten Blick hat es jedoch Schwächen: Es ignoriert vollkommen, dass der Nichtraucherschutz auch den Angestellten von Lokalen helfen soll, nicht mehr zum Passivrauchen gezwungen zu sein, und auch dass sich mit den bisherigen aufgeweichten Lösungen die meisten Lokale ein Hintertürchen (z.B. Stichwort Raucherclubs) suchten, damit dort doch wieder geraucht werden kann.

4. Wer in der Gastronomie arbeitet, der raucht doch selbst eh.

Genauso falsch wie das zweite Argument. Bisher mögen dort vorwiegend Raucher gearbeitet haben, weil die sich an dem Rauch der Gäste weniger stören. Mit einem richtigen Nichtraucherschutz haben nun auch Nichtraucher die Möglichkeit, in der Gastronomie zu arbeiten.

 5. Mit einem Rauchverbot würde die persönliche Freiheit der Raucher eingeschränkt werden.

Mag sein, ohne Rauchverbot würde dann aber die persönliche Freiheit der Nichtraucher (weiterhin) eingeschränkt werden. Es ist seit langem gang und gäbe, dass man Ärger bekommt, wenn man andere durch seinen eigenen Lärm belästigt. Warum sollte das bei Geruchsbelästigung durch Zigarettenrauch anders sei?

Ebersberg wird umgänglich

Seit Juni 2006 wird nun an der B304-Südumfahrung unseres Wohnorts Ebersberg gebaut, nachdem sich das Projekt – wie üblich – durch juristische Instanzen kämpfen musste. Angefangen wurde mit zwei Brückenbauwerke auf der grünen Wiese, was natürlich sofort zu stammtischartigen Zweifeln an dem Projekt führte: „Füa wos braucht’s denn do de Brück’n?“

Dann wurde aber doch im Oktober 2007 der erste Bauabschnitt – der teilweise eine bisherige Staatsstraße ersetzt – (ca. 1/3 der Strecke) dem Verkehr übergeben. Der zweite Bauabschnitt mit weiteren Brücken und einer Grundwasserwanne sollte der ursprünglichen Planung nach Ende 2009 fertig werden, jedoch zeigte sich bald, dass die Grundwasserwanne bei Wiesham und der Trassenverlauf durch das „Laufinger Moos“ problematischer als gedacht waren. Der geplante Fertigstellungstermin wurde dann um ein Jahr auf Oktober 2010 verschoben und prompt hieß es: „Schowieda dauats länga…“

Zumindest aber wurden 2009 drei weitere Brücken gebaut, damit die Bundesstraße zukünftig unter den Bahnstrecken KBS 999.4 und 948 hindurch und über die zukünftige Ortsverbindungsstraße zwischen Grafing und Ebersberg geführt werden kann. Während der Sommerferien wurde dazu die KBS 948 komplett gesperrt, um die Brücke direkt an ihrem zukünftigen Platz errichten zu können. Die Brücke für die KBS 999.4 – unter der dann später die Grundwasserwanne entstehen sollte – wurde neben der Strecke errichtet und an einem langen Wochenende eingeschoben. Parallel zu den Brückenbauarbeiten wurden weitere Teile der Trasse mit Erdmassen, die beim Bau des ersten Streckenabschnitts und beim Aushub für die Brücke unter der KBS 948 freigeworden sind, aufgeschüttet.

Im Herbst 2009 begannen dann die Bauarbeiten an der Grundwasserwanne unter der KBS 999.4 sowie an drei weiteren Brücken um die  Ortsverbindungsstraße von Ebersberg nach Oberlaufing über die Umgehung zu führen sowie den zukünftigen Radweg von Ebersberg nach Langwied unter der Umgehung hindurch zu führen.

Seit März 2010 – bis dahin war witterungsbedingt weitestgehend Ruhe – wird nun wieder fleißig weitergebaut, die Grundwasserwanne ist weitestgehend fertig, eine weitere Brücke für einen Landwirtschaftsweg über die Grundwasserwanne wurde in nur wenigen Wochen erstellt und seit Mitte Mai ist nun auch die Staatsstraße 2080 zwischen Grafing und Ebersberg gesperrt, um die Trasse der Umgehung fertigzustellen. Wieder befahrbar wird die Staatsstraße in ihrer bisherigen Form nicht mehr, ab Wiesham muss man zukünftig über die Umgehung nach Westen oder Osten fahren. Der direkte Weg bleibt Anliegern, Bussen, Rettungsdienst und Feuerwehr vorbehalten.

Auch wenn es in der Bevölkerung weiterhin das übliche „Wann werd’s denn endlich featig?“-Gebrummel gibt, sieht es doch gut aus für die Fertigstellung im Herbst. Ebersberg wird danach hoffentlich deutlich aufatmen können und den bald 10 Jahre geltenden Einbahnstraßenring wieder abschaffen können, wenn der Ost/West-Verkehr um den Ort herum geführt wird.

Die Überlegungen für eine zukünftige Nord/Süd-Umgehung, die zur endgültigen Entlastung notwendig wäre, werden zwar von verschiedensten Stellen in verschiedenste Richtungen vorangetrieben, hängen jedoch auch davon ab, wie die derzeit in Planung befindliche Umfahrung der Staatsstraße 2080 um Grafing realisiert werden wird.

Jetzt habt ihr’s geschafft…

…dass ich auch zu bloggen anfange. Neulich haben die DENIC und 1&1 mich ja schon dazu gebracht, dass ich mich bei Twitter angemeldet habe. Nun folgt auch unweigerlich das Blog, damit ich meine alltäglichen, unwichtigen Erlebnisse Web 2.0 konform an den Mann (und die Frau) bringen kann. Wie häufig und regelmäßig ich dazu kommen werde, neue Beiträge zu schreiben, wird sich zeigen.